
Es brennt beim Wasserlassen – doch Mediziner*innen sprechen von Dysurie. Was ist besser: Umgangssprache oder Fachjargon? Missverständnisse können schnell entstehen. Im Gespräch zwischen Arzt*in und Patient*in ist ein einwandfreier Austausch unersetzlich. Beide Seiten sollten hier Fachbegriffe meiden. „Die erfolgreiche Weitergabe von Informationen gelingt nur, wenn eine gemeinsame Kommunikationsebene da ist“, erklärt Prof. Dr. Alexandre Pelzer, Chefarzt der Klinik für Urologie im KRH Klinikum Siloah. „Sprich, der Patient*in muss verstehen, wovon der Arzt*in spricht.“ Ansonsten kann es passieren, dass beide aneinander vorbeireden und das Vertrauensverhältnis darunter leidet.
Unterschiedliche Sprachen sind eine weitere große Hürde für die Kommunikation zwischen Arzt*in und Patient*in. Dolmetscher sind eine Möglichkeit, aber nicht immer kurzfristig vorhanden. „Vor einiger Zeit hatte ich einen Patienten aus Weißrussland. Er sprach nur weißrussisch“, berichtet Pelzer. „Am Ende war die Lösung ein simpler Online-Übersetzer. Er ermöglichte es uns, in unserer jeweiligen Landessprache zu sprechen, während der Andere das Gesagte in seiner eigenen Sprache lesen konnte.“
Besonders das Überbringen von schlechten Nachrichten ist eine schwere Aufgabe innerhalb der Kommunikation zwischen Arzt*in und Patient*in. Heute erlernen Medizinstudent*innen den richtigen Umgang mit solch komplexen Gesprächssituationen bereits während ihres Studiums. „Patient*innen haben Sorgen, Ängste und Nöte. Junge Ärzt*innen müssen verstehen, dass es sich um einen Menschen handelt, der gerade Hilfe braucht. Sie müssen die Zeichen des Hilfesuchens verstehen“, betont Pelzer, welcher hierzu selbst an der Universität von Heidelberg doziert.