
Erläutert seinen Teilnehmenden die Reanimation an einer Übungspuppe: Malte Feurer, Leitender Arzt der Zentralen Notaufnahme im KRH Klinikum Nordstadt (rechts).
Ärzte auf dem Weg nach Afrika: Malte Feurer, Leitender Arzt der Notaufnahme im KRH Klinikum Nordstadt reiste gemeinsam mit weiteren Medizinern in das Lubaga Hospital in Kampala/Uganda. Ihr Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Notfallversorgung in dem ostafrikanischen Land zu leisten. Eine ganze Woche lang schulte das Ärzteteam anhand von praktischen Workshops und theoretischen Vorträgen die dort ansässigen Mediziner*innen, Rettungs- und Pflegekräfte. Themen waren insbesondere die Reanimation von Erwachsenen, Notfallultraschall (eFAST) und das Anlegen von Thoraxdrainagen als Beitrag zum Schockraummanagement.
64 Teilnehmende aus der Umgebung Kampalas sowie aus ganz Uganda trainierten ihre Fertigkeiten im Rahmen des Workshops für eine effektive Behandlung. „Wir möchten die Versorgung mit wenigen und kostengünstigen Mitteln effektiv verbessern. So kann es auch gezielt in den jeweiligen Notaufnahmen angewandt werden“, berichtet Feurer. Fernab von teuren und großen Geräten müssen die Teams hier einen ganz anderen Schwerpunkt setzen. „Das Gelernte kann sofort umgesetzt werden und sichert im Rahmen der Möglichkeiten das Überleben von Patientinnen und Patienten.“
Jede Trainingseinheit wurde von Feedbackrunden begleitet in denen der Übungsablauf reflektiert wurde. „Was mich wirklich beeindruckt hat, ist, wie respektvoll die Kritikrunden durch die Teilnehmenden gestaltet wurden. Der Tenor hier war nicht ich werde geprüft, sondern We can learn from each other. Das war sehr beeindruckend für mich“, schildert Feurer seine Erlebnisse.
„Das Projekt hat bereits positive Auswirkungen auf die Notfallmedizin in Uganda gezeigt: Die Teilnehmenden geben ihr erworbenes Wissen an ihre Kolleginnen und Kollegen weiter, einige haben sogar eigene Trainings organisiert oder Lehrmaterialien erstellt“, ergänzt Dr. Tim Flasbeck, Chefarzt der Notaufnahme des Carl-Thiem-Klinikum Cottbus und Organisator. Das Interesse und das Engagement der Teilnehmenden hat beide Mediziner nachhaltig beeindruckt. „Ich habe selten Kurse mit so wissbegierigen Teilnehmenden betreut, die sich derart über das gelernte gefreut haben. Als eine Teilnehmerin bei der Sonographie die Niere richtig einstellte, legte sie einfach den Schallkopf aus der Hand und fing an zu tanzen,“ bekräftigt Feurer.
Das Projekt zur Unterstützung der Notfallmedizin in Uganda wird seit 2018 ehrenamtlich von Dr. Tim Flasbeck zusammen mit der Hilfsorganisation Malteser International durchgeführt. Malte Feurer ist seit 2022 mit dabei und war aktuell zum zweitem Mal in Uganda.