
Michael B., aktiver Bundeswehrsoldat, hat beim Mittagssport in seiner Stammkaserne auf einmal starke Schmerzen. Zuerst denkt er, dass er sich einen Nerv im Rücken eingeklemmt hat, und trainiert weiter. Doch die Schmerzen werden immer stärker und er bekommt immer weniger Luft. Zu seinen Kamerad*innen sagt er noch, er benötige ärztliche Hilfe. Dann geht alles sehr schnell, innerhalb von zehn Minuten wird der Mann in die Notaufnahme des KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge gebracht.
„Ich habe noch Erinnerungen an die Untersuchungen, von da an bis zur Operation habe ich keine klaren Bilder mehr“, sagt Michael B. Das Ergebnis der Diagnostik: Bauchfellentzündung und Darmverschluss, es musste sofort gehandelt und operiert werden. Klar war, dass er nach der Operation einen künstlichen Darmausgang benötigt, ein sogenanntes Stoma, damit sich der Darm vollständig regenerieren kann. Durch eine operativ angelegte Öffnung der Bauchdecke können die Verdauungsflüssigkeiten in einen außenliegenden Versorgungsbeutel abgeleitet werden. Somit übernimmt das Stoma die Verdauungsausscheidung. In den meisten Fällen bleibt dieser künstliche Darmausgang nur zeitlich begrenzt, so wie bei Michael B.
Das Leeren des Stomabeutels und das Anleiten im Umgang mit dem Stoma ist das Fachgebiet von Stomapflegefachkraft Laura Marie Wegener in der Klinik für Viszeralmedizin am KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge. „Mir ist wichtig, dass ich meinen Patientinnen und Patienten die Angst vor dem Umgang mit dem Stoma und dem veränderten Körperbild nehme und ihnen vermittle, dass er oder sie trotz des Stomas als wertvoller Mensch zählt“, sagt Wegener. „Schon ein zeitlich begrenztes Stoma ist eine hohe psychische Belastung für die Patientinnen und Patienten. Das Leben mit Stoma stellt hier noch einmal ganz andere Anforderungen.“