
Meika Clausen, Mitglied der Drachenbootmannschaft Pink Dragonistas, und Alexander Hessel (rechts), Teamleiter der Psychoonkologie am KRH Klinikum Mitte, informieren Betroffene und Zugehörige über das Thema „Sport bei Krebs: Wie Bewegung helfen kann“
Die Diagnose Krebs ist ein Schicksalsschlag für Betroffene und Zugehörige. Eben noch war das Leben ganz normal: ein Frühstück mit der Familie, ein Spaziergang durch den Park oder ein Besuch im Fitnessstudio, und plötzlich ist alles anders. Kein Arbeitsalltag mehr, stattdessen dominieren Arzttermine, körperliche Einschränkungen und ein ständiges Misstrauen gegenüber dem eigenen Körper das tägliche Tun. Wie kann Bewegung helfen, um dieser Mischung aus ungewollten Veränderungen und trüben Gedanken zu entkommen?
Dieser Frage gingen Psychoonkologe Alexander Hessel und Meika Clausen, Mitglied der Drachenbootmannschaft Pink Dragonistas, im Rahmen einer Patientenveranstaltung mit dem Thema „Sport bei Krebs: Wie Bewegung helfen kann“ nach. Neben Theorie stand im Mittelpunkt des Nachmittags vor allem der Austausch und die Erfahrungen der Betroffenen und Zugehörigen.
Die Kernaussage: Bewegung tut Körper und Geist gut. Lange Krankenhausaufenthalte und intensive Behandlungen führen häufig zu Bewegungsmangel – und genau hier setzt das Thema Bewegung als unterstützender Therapiebaustein an. „Sport und Bewegung sind in jeder Phase wichtig. Gezielt eingesetzt kann Bewegung den psychischen und physischen Heilungsprozess unterstützen“, erklärt Alexander Hessel, Teamleitung Psychoonkologie am KRH Klinikum Mitte.
Sport ist für viele Menschen ein fester Bestandteil des Alltags. Mit der Diagnose Krebs kommt auch die Frage auf, was kann und darf ich tun, um beweglich zu bleiben. Die Antwort: Auf den eigenen Körper hören. „Achtet darauf, euch im Alltag bewusst zu bewegen. Also beispielsweise die Treppen nehmen, anstatt mit dem Fahrstuhl zu fahren. Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung“, so Hessel.
Neben Rehabilitationsmaßnahmen gibt es Sportangebote, die sich an Krebspatient*innen richten. Die Drachenboot-Gruppen Pink Dragonistas (Platz drei der Weltrangliste) und Hannover Pinkx sprechen gezielt Frauen in und nach der Therapie an. ´Komm doch mal vorbei!´ – eine Einladung, die für Meika Clausen vieles veränderte. „Du bist von anderen Frauen umgeben, die verstehen, was du durchmachst. Man macht einfach zusammen Sport und das reicht.“ Seit Mai 2024 ist sie Mitglied der Pink Dragonistas: „Nach dem dritten Mal hat sich was geändert, und ich habe mir gedacht: Nimm das Paddel in die Hand und versuch, dein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Paddel in ein neues Leben!“
„Sport bei Krebs: Wie Bewegung helfen kann“ ist Teil der Veranstaltungsreihe Leben mit Krebs des KRH Klinikum Siloah. Im Rahmen der sechs Veranstaltungen werden unterschiedliche Themen aufgegriffen, die Betroffene häufig in den unterschiedlichen Phasen der Krebserkrankung begleiten. Neben Fragen, Sorgen und Ängsten spielen auch Themen wie Zuversicht, Hoffnung und der konstruktive Umgang mit der Erkrankung eine zentrale Rolle. Das Team der Psychoonkologie lädt Patient*innen und Zugehörige herzlich zu einem Gruppenangebot ein, das Raum für Information, Austausch und gegenseitige Unterstützung bietet.
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