Um eine kontinuierliche Verbesserung der Patientenversorgung in der Region Hannover sicherzustellen, hat sich das KRH Klinikum Region Hannover Ziele gesetzt. Ein Ziel der Medizinstrategie 2030 ist die tiefere Integration und schließlich auch die räumliche Zusammenlegung der beiden KRH-Standorte Nordstadt und Siloah zu einem Maximalversorger, dem KRH Klinikum Mitte.
Bereits heute verstehen sich die beiden Häuser ergänzend als ein Maximalversorger. In vielen Abteilungen wird die medizinische Versorgung in Hannovers Mitte schon jetzt eng verzahnt zwischen dem Siloah und der Nordstadt organisiert. Sehr spezialisierte Bereiche wie die Krebsmedizin, die ausdifferenzierte Innere Medizin sind am Siloah etabliert, andere Fächer, beispielsweise im Kopfbereich, wie die Neurochirurgie, die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder auch die Augenheilkunde gibt es in der Nordstadt. Manche Abteilungen arbeiten schon seit Jahren an beiden Standorten. So leitet zum Beispiel Prof. Dr. Andreas Franke die vernetzte Klinik für Kardiologie. „Wir brauchen diese Verzahnung immer mehr.“ Das läge daran, so der Herzspezialist, dass Medizin auch immer mehr könne. Außerdem würden die Menschen immer älter und hätten oft mehrere und komplexere Erkrankungen. „In den 90er-Jahren war ein 80-jähriger Patient die Ausnahme für einen Eingriff in unserem Herzkatheterlabor. Heute ist das die tägliche Routine.“ Dabei könne es immer auftreten, dass ein Patient plötzlich eine Komplikation aus einem ganz anderen medizinischen Fachgebiet habe. „Da ist es unglaublich wertvoll, die Nierenspezialist*innen, die Pneumolog*innen, die Neurolog*innen oder wer auch immer gerade benötigt wird, um Rat fragen zu können.“
Prof. Dr. Julian Mall leitet ebenfalls seit einigen Jahren die Doppelklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie. Er und seine Mannschaft haben das so gelöst wie der ganze Maximalversorger Mitte. Wo es geht, werden Eingriffe nur an einem Standort gemacht. „So führen wir am Siloah schwerpunktmäßig die Krebsoperationen durch. Am Nordstadt versorgen wir die Schwerst-Mehrfachverletzten nach Unfällen oder machen auch die chirurgische Versorgung von adipösen Patient*innen.“ Mall ist täglich an beiden Orten aktiv. Durchaus herausfordernd auch für das Team. „Wir müssen diese Vernetzung immer wieder erklären, aber sie bringt nicht nur Patientinnen und Patienten sehr viele Vorteile.“
Das bestätigt PD Dr. Julika Schön. Sie leitet an beiden Standorten die Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Für sie war es vor einem Jahr sehr attraktiv, diese Führungsposition anzunehmen. „Ganz einfach, weil die Abteilungen sich unheimlich gut ergänzen“, so die Expertin. „Meine Kolleginnen und Kollegen können rotieren und an dem einen Standort die Eingriffe begleiten und durchführen, die sie am anderen nicht machen können.“ So gelingt es, möglichst viele Ärztinnen und Ärzte im Rahmen ihrer Facharztausbildung in die Lage zu versetzen, hoch komplexe Operationen mit Narkosen begleiten zu können.
Schon heute möglichst attraktiv für die Nachwuchsexpert*innen von morgen zu sein, das ist eine der Schlüsselherausforderungen in der gesamten deutschen Krankenhauswelt. Hier biete der Maximalversorger Mitte des KRH beste Voraussetzungen, sind die drei überzeugt. Dabei, und auch hier sind sich die drei einig, muss man beim weiteren Zusammenwachsen zu einem Standort an der Stadionbrücke kontinuierlich an der Kultur arbeiten. Niemand dürfe sich als Verlierer sehen. Aber hier, so versichern die Expert*innen, sei man intensiv im Austausch. Der große Vorteil: Die Führungsstrukturen sind ja schon heute standortübergreifend.
Wenn Sie mehr zum Maximalversorger Mitte wissen möchten, hören Sie einfach in den dazugehörenden Podcast.