Beim Richtfest der neuen KRH Zentralapotheke am KRH Klinikum Siloah in Hannover gab es viele zufriedene Gesichter. Dort entsteht eine der modernsten Krankenhausapotheken in Niedersachsen, die zukünftig die umfassende Versorgung des KRH Klinikum Region Hannover sicherstellen wird.
Mit diesem Bauprojekt wird nicht nur die eigene Versorgungskapazität erheblich gesteigert, sondern es eröffnet auch die Möglichkeit, Krankenhäuser in der Region und den angrenzenden Landkreisen effizienter zu beliefern. Der Neubau markiert einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur zukunftssicheren Ausrichtung des gesamten KRH. Die moderne Architektur und technische Ausstattung der Zentralapotheke garantieren eine leistungsfähige und hochautomatisierte Arzneimittellogistik, die allen gesetzlichen Anforderungen in der Herstellung und Bereitstellung von Medikamenten langfristig gerecht wird. Mit dieser Investition unterstreicht das KRH Klinikum Region Hannover seine Rolle als Vorreiter in der Gesundheitsversorgung der Region.
„In der pharmazeutischen Versorgung stehen wir derzeit vor großen Herausforderungen. Die Landesregierung setzt sich für eine stabile Apothekenlandschaft ein. Die neue Zentralapotheke ist in mehrfacher Hinsicht ein wegweisendes Projekt, das einen wesentlichen Beitrag für eine sichere Arzneimitteltherapie im Krankenhaus leistet. Hier sorgen u. a. die klinischen Pharmazeuten – Stationsapothekerinnen und Stationsapotheker – im interprofessionellen Team mit Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften für eine wirksame und fehlerminimierte Arzneimitteltherapie, besonders bei Patientinnen und Patienten mit vielen Medikamenten und individuellen Risikofaktoren. Durch die Bündelung der Kräfte ergeben sich vielfältige Synergieeffekte, von denen auch andere Krankenhäuser profitieren werden“, erklärt Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung. Das Land Niedersachsen beteiligt sich bei der Finanzierung mit insgesamt 26 Millionen Euro.
Der Bau wird voraussichtlich Mitte 2026 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden. Er bietet rund 3.100 Quadratmeter Nutz- und Technikfläche auf 2,5 Etagen. Von dort aus findet künftig die pharmazeutische Versorgung des KRH und der weiteren Krankenhäuser statt: Dazu zählen u. a.
- die Versorgung mit Arzneimitteln und apothekenpflichtigen Medizinprodukten,
- die Herstellung von Zytostatika (Arzneimittel zur Chemotherapie) und anderer steriler Arzneimittel und von nicht sterilen Arzneimittel sowie
- weitere pharmazeutische Dienstleistungen wie beispielsweise Arzneimittelinformation, pharmaökonomische Beratung und
- klinisch-pharmazeutische Dienstleistungen wie Stationsapotheker.
„Die Zentralapotheke des KRH ist ein sehr konkretes Beispiel, wie die Medizinstrategie praktisch die Gesundheitsversorgung verbessert. Denn die Apotheke hat konkrete Vorteile für Patient*innen und Mitarbeitende: Mit der Apotheke realisieren wir die sogenannte Unit-Dose-Versorgung, das heißt ein Automat sortiert die Medikamente für die Patient*innen vor – das entlastet Pflegekräfte, die dies nicht mehr händisch machen müssen. Diese Zeit kann dann für die Patient*innen direkt genutzt werden. Weiterer Vorteil: Mit der Zentralapotheke versorgen wir nicht nur das KRH, sondern beliefern auch andere Krankenhäuser. Das zahlt sich auch wirtschaftlich aus“, betont Steffen Krach, Regionspräsident der Region Hannover sowie KRH Aufsichtsratsvorsitzender. Vorgesehen für den Neubau ist eine Investitionssumme von rund 35 Millionen Euro.
„Mit diesem Projekt schaffen wir nicht nur eine hochmoderne Apothekenstruktur, sondern stellen auch sicher, dass unsere Betriebsorganisation langfristig und wirtschaftlich nachhaltig arbeitet. Mein besonderer Dank gilt der Region Hannover und dem Land Niedersachsen, deren Unterstützung dieses zukunftsweisende Strukturprojekt überhaupt erst möglich gemacht hat. Gemeinsam legen wir den Grundstein für eine zukunftsfähige und verlässliche Patientenversorgung“, betont Barbara Schulte, KRH Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur.
Im Neubau der KRH Zentralapotheke wird zukünftig mit einer patientenindividuellen Arzneimittellogistik gearbeitet, im Fachjargon Unit-Dose-System genannt. Hier werden die Arzneimittel während des Krankenhausaufenthalts für jede Patientin und jeden Patienten individuell und automatisiert zusammengestellt. Dies entlastet die Pflegekräfte auf Station und erhöht gleichzeitig die Patientensicherheit.
„Da bereits die Arzneimittelverordnung und die Dokumentation der Arzneimittelgabe im KRH digital erfolgt, gehen wir hiermit einen weiteren entscheidenden Schritt in Richtung eines geschlossenen, digital gestützten Medikationsprozesses“, erläutert Dr. Thomas Vorwerk, Leiter der KRH Zentralapotheke. Einhergehend mit der Modernisierung der Betriebsabläufe wird auch die Arbeitsplatzsituation für die Beschäftigten der KRH Zentralapotheke deutlich aufgewertet. „Wir werden zukünftig eine hochmoderne pharmazeutische Versorgung unter bestmöglichen Arbeitsbedingungen bieten“, freut sich Vorwerk.