Eine plötzlich diagnostizierte Krankheit kann das eigene Leben, wie man es kennt und gewohnt ist, auf einen Schlag verändern. Diana Stolle-Grimaldos ist Psychoonkologin im KRH Klinikum Nordstadt im Neuroonkologischen Zentrum und weiß um die Sorgen und Ängste ihrer Patient*innen, die aufgrund von Tumoren in ihrem Gehirn um ihre eigene Identität fürchten müssen. Neben der psychologischen Belastung, die sich durch die Konfrontation mit der Krankheit ergibt, haben Patient*innen mit Hirntumoren zumeist auch mit neurologischen Schwankungen zu kämpfen, die den Umgang mit den eigenen Gefühlen und Gedanken noch zusätzlich erschweren. Dort greift Stolle-Grimaldos mit ihrer Arbeit ein. Sie schafft einen sicheren Raum zur Aussprache für ihre Patient*innen.
Die Arbeit einer Psychoonkologin folgt keiner Standardbehandlung, sondern richtet sich nach den Bedürfnissen der Patient*innen: „Man lernt sehr viel von dem Patienten, es gibt nicht den einen richtigen Weg, der Patient braucht für sich seinen individuellen Weg und wir begleiten den Patienten dabei diesen Weg zu finden und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren“, sagt Stolle-Grimaldos.
Frau Guse ist Patientin im KRH Klinikum Nordstadt. Vor mehr als einem Jahr wurde sie mit einem Hypophysenadenom diagnostiziert, ein Zufallsbefund, der ihr Leben vollkommen umkrempelte. In der neuen Podcastfolge der Patientenakademie berichtet sie, inwiefern ihre Erkrankung Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden hatte und wie Psychoonkologin Stolle-Grimaldos ihr dabei geholfen hat, ihren Weg zur Besserung zu bestreiten. Die Patientin erzählt, wie diese Diagnose sie in einen Schockzustand versetzte, in dem sie nur noch funktioniert habe. Sie wurde mit existenziellen Ängsten konfrontiert, die bereits vor der anstehenden Operation vorhanden waren. Nach der Operation besuchte Stolle-Grimaldos die Patientin und bot ihr ein Gespräch an.
Guse beschreibt, dass es ihr nicht gut ging und die Anwesenheit der Psychoonkologin ihr geholfen hat, ohne Zeitdruck ihre Sorgen und Ängste auszusprechen: „Ich war froh, dass ich gemerkt habe, da kommt jetzt eine Person, die sich Zeit für mich nimmt.“ Aus ihren Gesprächen mit Stolle-Grimaldos lernte sie, Vertrauen in das gesamte Behandlungsteam zu entwickeln, welches solche Situationen kennt und weiß, was es zu tun hat. Auch nach dem Aufenthalt hat die Psychoonkologin den Kontakt aufgenommen, um über den Gefühlsstand ihrer Patientin zu sprechen. Die Gespräche mit der Psychoonkologin begleiten Guse noch bis heute, da sie sich einige Kernbegriffe gemerkt hat, die weiterhin eine Bedeutung für sie haben.
In der neuen Podcastfolge erfahren Sie mehr über die Aufgaben von Psychoonkolog*innen und wie diese Patient*innen in schwierigen Zeiten Unterstützung bieten.