
Die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im KRH Klinikum Nordstadt hat die Erstzertifizierung als Cochlea Implantat versorgende Einrichtung für Erwachsene und Kinder (CIVE) erfolgreich absolviert. Cochlea Implantate sind bioelektronische Implantate, mit Hilfe derer es einem Patienten mit Ertaubung oder hochgradiger Schwerhörigkeit ermöglicht wird, wieder akustische Signale wahrzunehmen und diese in Sprachverständnis umzusetzen.
„Wir sind sehr stolz, dass unsere hochqualifizierte CI-Patientenversorgung mit dieser Zertifizierung bestätigt wird“, betont Prof. Dr. Dr. Hans-Jürgen Welkoborsky, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde im KRH Klinikum Nordstadt. Erst seit September 2021 ist es möglich, diese fachliche Zertifizierung zu erlangen. Die HNO-Klinik zählt zu den nur vier zertifizierten Einrichtungen in Niedersachsen.
Ausgezeichnet werden Kliniken, die eine hochwertige fachärztliche und interdisziplinäre Versorgung von Menschen mit hochgradiger angeborener oder erworbener Schwerhörigkeit bzw. Taubheit gewährleisten. Durch die Zertifizierung soll Risiken wie beispielsweise eine ungenügende Ergebnisqualität oder auch medizinische Komplikationen vorgebeugt werden. Die Zertifizierungsanforderungen basieren auf dem „Weißbuch Cochlea-Implantat (CI)-Versorgung“ der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie e. V. Die ClarCert GmbH koordiniert als Zertifizierungsstelle den Ablauf der Zertifizierung.
Die Versorgung mit einem Cochlea Implantat ist ein hochkomplexer, interdisziplinärer Prozess, der sich von der präoperativen Diagnostik und Beratung über die Implantation bis hin zur postoperativen Basis- und Folgetherapie erstreckt und in der lebenslangen Nachsorge endet. Dabei kooperiert die Klinik mit dem Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult sowie mit dem Cochlear Implant Centrum Wilhelm Hirte in Hannover. Bereits seit 2009 werden in der HNO-Klinik hochgradig schwerhörige und/ oder ertaubte Patienten erfolgreich mit einem Cochlea Implantat versorgt.