Am 15. Juni ist „Internationaler Tag der Gebäudereinigung“: Aus diesem Anlass bekommen alle Reinigungskräfte in den zehn Krankenhäusern des Klinikums Region Hannover als Geste der Wertschätzung für ihre tagtägliche Arbeit kleine Geschenke wie Handcremes oder Süßigkeiten.
Für die Reinigung und Bettenaufarbeitung sind insgesamt 348 Beschäftigte im KRH verantwortlich. Eine von ihnen ist Svjetlana Madjdanzić, ohne die kein Krankenhaus funktioniert. Als Reinigungskraft trägt sie dazu bei, dass es in den Patientenzimmern, Bädern und Toiletten, OP-Sälen, Untersuchungs- und Therapieräumen, auf Fluren und Treppenhäusern, in Aufzügen und allen weiteren Klinikflächen sauber und hygienisch zugeht. Strenge Hygienevorschriften und Routinekontrollen sichern die Arbeitsqualität.
Die 48-jährige Kroatin Madjdanzić arbeitet seit vier Jahren bei KRH Servicegesellschaft, die als 100-prozentige Tochter für die Reinigung der zehn Krankenhäusern des KRH Klinikums Region Hannover verantwortlich ist. „Ich bin zufrieden mit der Arbeit“, sagt die verheiratete Mutter von zwei Kindern. Ihr Einsatzort ist das Klinikum Neustadt am Rübenberge, Station 35. Sie mag auch den Kontakt zu den Patienten: „Wir werden oft angesprochen und wechseln dann ein paar Worte.“
Rund die Hälfte der Beschäftigten im Bereich Hauswirtschaft arbeitet in Teilzeit. Reini-gung ist nach wie vor ein Frauenberuf, doch es gibt immerhin 20 männliche Kollegen, was einer Männerquote von knapp sechs Prozent entspricht. „Früher sagten uns Patienten, Männer können nicht putzen, doch diese Zeiten haben wir überwunden“, betont Dorothee Kuhlmann, Abteilungsleiterin der Hauswirtschaft im KRH.
Die Größe der jährlich zu reinigenden Fläche im KRH-Klinikverbund beträgt insgesamt 53,5 Millionen Quadratmeter. Bei besonders großen Flächen werden Reinigungsauto-maten eingesetzt, die es in den Varianten „Aufsitzer“ oder „Nachläufer“ gibt. In mitgeführten Reinigungswagen haben die Beschäftigten der Hauswirtschaft immer alles dabei, was für den Putzalltag nötig ist: Von vorgetränkten Tüchern und Wischbezügen über Reinigungschemie, Müllbeuteln, Arbeitshandschuhen und Schutzbrillen bis zu Heizungsbürsten, Handtuch- und Toilettenpapier und Desinfektionsmitteln.
Neben Reinigung und Desinfektion gehört die sogenannte Bettenaufarbeitung zu den Aufgaben der Hauswirtschaft. Knapp 285.000 Bettenreinigungen im Jahr schafft das Hauswirtschaftsteam in allen KRH-Krankenhäusern, wobei die Betten entweder in den Patientenzimmern oder in Bettenzentralen desinfiziert, gereinigt und neu bezogen werden. Im Berufsjargon werden die Betten „abgerüstet“ und „aufgerüstet“.
Alle Arbeitsschritte der Reinigungskräfte laufen nach Plan und klaren Regeln ab, um die Qualität der Arbeit zu sichern und die Hygienevorschriften einzuhalten. Beispiel Patientenzimmer mit Nasszelle: Allein hier sind 26 Richtlinien zu beachten. Da heißt es etwa: „Zur Reinigung der Oberflächen werden blaue gefaltete Oberflächentücher verwendet, die im blauen Eimer in Desinfektionslösung vorgetränkt sind“. Für die Nasszelle/WC lautet eine der Anweisungen: „Grün/gelbes Tuch entnehmen und nach Betreten des WC zuerst den Griffbereich um die Tür reinigen.“ Die Farben der Mikrofasertücher für die Oberflächenreinigung sind je nach Einsatzort verschieden: blaue Tücher für Patientenzimmer, Büros und Untersuchungsräume, gelb/grüne Tücher für den Sanitärbereich und rote Tücher ausschließlich für Toiletten. Der jährliche Verbrauch an Oberflächentücher ist gigantisch: 5,4 Millionen Tücher!
Detailierte Anweisungen für den Arbeitsablauf gibt es in allen Bereichen, etwa für den sicheren Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, für die Reinigung infektiöser Patientenzimmer oder fürs Arbeiten mit Leitern und Tritten. Aufwendige sogenannte „Schlussdesinfektionen“ belasteter Patientenzimmer finden jährlich mehr als 10.000 Mal statt.
Aus Gründen der Hygiene und Arbeitssicherheit sind Schutzausrüstungen wie Schutzkittel, Handschuhe und Mundschutz je nach Einsatzart Pflicht, Verhaltensregeln gelten zudem bei der persönlichen „Kleiderordnung“. Schmuck an Händen und Unterarmen ist tabu, auch Eheringe dürfen beim Arbeiten nicht getragen werden. Lange Ohrringe und Ketten sind ebenfalls nicht gestattet, lange Haare müssen zusammengebunden werden und Fingernägel müssen kurz sein und dürfen nicht lackiert oder gegelt sein.