„DAS KANN SELBSTHILFE!“: Unter diesem Motto zeigt der Verband der Ersatzkassen (vdek) prämierte Fotografien im Lichthof des KRH Klinikums Siloah in Hannover. Die Ausstellung ist am vergangenen Freitag vom Leiter der vdek-Landesvertretung, Jörg Niemann, und Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt eröffnet worden. Sie ist das Ergebnis eines bundesweiten Fotowettbewerbs des vdek, bei dem junge Fotografinnen und Fotografen aufgerufen waren, der gesundheitlichen Selbsthilfe ein Gesicht zu geben. Aus den von einer Fachjury ausgezeichneten Werken hat der Verband eine Wanderausstellung konzipiert, die in allen Bundesländern an jeweils einem Ort gezeigt wird. Die Fotografien sind bis zum 8. Oktober im Siloah zu sehen.
„Die Fotografien setzen ein sensibles Thema ausdrucksstark in Szene, wecken Emotionen und regen zum Nachdenken an“, sagte vdek-Landeschef Jörg Niemann. „Sie zeigen, was Selbsthilfe heute bedeutet: mit einer Krankheit oder Behinderung ein möglichst normales Leben zu führen, Lebensmut und Humor zu bewahren und Hilfe bei anderen Betroffenen zu suchen, aber auch selbst Unterstützung zu geben. Die Räumlichkeiten in einem Krankenhaus geben uns die Möglichkeit, die Fotografien dort zu präsentieren, wo sich Menschen zunächst aus ganz anderen Gründen aufhalten, nämlich zur Behandlung ihrer Krankheiten. Ich würde mir wünschen, dass die Bilder Patienten und Angehörige inspirieren und ihnen vielleicht sogar Zuversicht vermitteln“, betonte er.
„Die Bedeutung von Selbsthilfe kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt bei der Ausstellungseröffnung. „Die Selbsthilfegruppe ist ein Forum, um sich auszutauschen, sich zu engagieren und zu motivieren. Die Mitglieder sind sozusagen Expertinnen und Experten in eigener Sache, die gemeinsam Strategien für den Umgang mit Krankheiten und Behinderungen entwickeln. Die Ausstellung der Bilder talentierter Fotografinnen und Fotografen spiegelt die verschiedenen Facetten von Selbsthilfe eindrucksvoll wider, gewährt interessante Einblicke.“ Ministerin Rundt wies darauf hin, dass das Land Niedersachsen jährlich mehr als eine Million Euro für die Förderung von Selbsthilfekontaktstellen sowie des Selbsthilfebüros Niedersachsen zur Verfügung stellt.
Als Gastgeberin betonte Barbara Schulte, KRH Geschäftsführerin Finanzen und Infrastruktur, welche wichtige Rolle der Selbsthilfe im Rahmen der klinischen Versorgung zukommt: "Selbsthilfegruppen sind ein essentieller Bestandteil vieler unserer Behandlungsschwerpunkte, wenn es darum geht, die Zusammenarbeit mit dem Patienten zu verbessern und gemeinsam für eine möglichst langanhaltende Genesung und eine möglichst hohe Lebensqualität zu sorgen."
vdek-Landeschef Niemann ermutigte Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfe in Niedersachsen, ihr Engagement fortzuführen. „Wir haben in Deutschland ein leistungsstarkes Gesundheitssystem mit vielfältigen Angeboten der Diagnostik, Therapie und Vorsorge, aber diese Form des Austauschs, der Unterstützung und der Kompetenzaneignung kann es nicht leisten“, sagte er. Die Selbsthilfe sei ein wichtiger und geschätzter Partner der Ersatzkassen.
Die Ersatzkassen fördern die Selbsthilfe in Niedersachsen jährlich mit weit über einer Million Euro, rund 400.000 Euro davon gehen an örtliche Selbsthilfegruppen. „Als Krankenkassen leisten wir finanzielle Unterstützung. Die Selbsthilfe lebt aber von der Eigeninitiative, vom Ehrenamt. Mir ist dieser Aspekt im Jahr der Sozialwahl besonders wichtig, denn auch bei der Selbstverwaltung der Krankenkassen nehmen Menschen ihre Anliegen in die eigene Hand“, sagte Niemann.