Die krankhafte Aufweitung einer Hirngefäßwand, medizinisch Hirnaneurysma genannt, kann lebensbedrohliche Folgen haben, insbesondere wenn Blutgefäße reißen. Frühzeitige Diagnose und schnelle operative Therapie in einem spezialisierten Krankenhaus ist bei Patienten mit einem Hirnaneurysma lebenswichtig. Erstmals lädt das KRH Klinikum Nordstadt am Sonnabend, 2. September, von 10 bis 12 Uhr zu einem „Hirnaneurysma-Tag“ in den Hörsaal der Neurochirurgie ein, bei dem Fachärzte gemeinsam mit einem Verein betroffener Patienten über die Erkrankung informieren. Es geht um Behandlungsmöglichkeiten, neue und etablierte Therapieverfahren und den Austausch zwischen Betroffenen und Ärzten verschiedener Fachdisziplinen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Statistisch erkranken fünf von 100.000 Menschen an einem Hirnaneurysma, bei rund der Hälfte kommt es zu besonders gefährlichen Blutungen. Jutta S. aus Uelzen, deren Behandlung im Klinikum Nordstadt kürzlich abgeschlossen werden konnte, gehörte zu den besonders gefährdeten Notfall-Patientinnen. „Ich bin im Januar auf einem Parkplatz in Uelzen im Auto ohnmächtig geworden. Ein Rettungshubschrauber brachte mich zunächst in ein Krankenhaus in Celle, die dortigen Ärzte leiteten mich sofort in die Neurochirurgische Klinik des Klinikums Nordstadt weiter“, erzählt die 56-Jährige. S. hatte insgesamt drei Gefäßaussackungen im Gehirn, von denen eine geblutet hatte. Die Behandlung von Jutta S. durch das Team der Chefärzte Dr. Jörg Hattingen, Chefarzt für Radiologie und Neuroradiologie, und Prof. I. Erol Sandalcioglu, Chefarzt der Neurochirurgischen Klinik, war erfolgreich. Ob eine neurochirurgische Operation oder eine Katheterbehandlung die geeignete Methode ist, entscheiden Neurochirurgen und Neuroradiologen in jedem Einzelfall.
Die Ursache für ein Aneurysma im Gehirn lässt sich oft nicht genau ermitteln. Veranlagung kann eine Rolle spielen, zu den Risikofaktoren gehören Bluthochdruck und Gefäßverkalkung.
Nordstädter Hirnaneurysma-Tag 2. September 2017, 10-12 Uhr Hörsaal der Neurochirurgie (Haus C) Haltenhoffstraße 41 30167 Hannover