Die kommunalen Großkrankenhäuser in Deutschland sind das Rückgrat der stationären medizinischen Versorgung in Deutschland. Am 09./10. November 2017 trafen sich die Geschäftsführer der akg‐Krankenhäuser in Karlsruhe zu ihrer Jahrestagung, die in diesem Jahr mit der Gründung des Vereins „akg ‐ Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Großkrankenhäuser e.V.“ einen besonderen Abschluss fand.
Durch den Zusammenschluss als eingetragener Verein wollen sich die Mitgliedshäuser noch intensiver verzahnen, um ihre seit 1997 bestehende Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und professionalisieren. Gerade im Hinblick auf die finanziellen Rahmenbedingungen, die es Maximalversorgern wie den kommunalen Großkrankenhäusern erschweren, den Spagat zwischen wachsendem Versorgungsbedarf der Bevölkerung, steigenden Kosten des laufenden Betriebs sowie erforderlichen Investitionen einerseits und weiterhin gedeckelten Einnahmen und unzureichender Investitionsfinanzierung andererseits zu leisten, um mit einem wirtschaftlich tragfähigem Ergebnis abzuschließen, wollen sich die Vereinsmitglieder durch eine Bündelung von Kompetenzen gegenseitig unterstützen.
„Wir sehen uns zunehmend im Wettbewerb mit weltweit agierenden Konzernen und im Diskurs mit bundesweit tätigen Krankenkassen. Auf Dauer können wir als Einzelkämpfer in diesem Wettbewerb nicht bestehen“, so Dr. Alfred Estelmann, Vorstandsvorsitzender der akg und ehemaliger Vorstand des Klinikums Nürnberg. „Deshalb haben wir uns entschlossen, unsere Zusammenarbeit in der akg weiter zu intensivieren und vor allem zu professionalisieren.“
akg‐Häuser sind Rückgrat der Versorgung
Gerade die akg‐Krankenhäuser bieten das gesamte medizinische Spektrum von der Grund‐ bis zur Maximalversorgung an. Auch im vergangenen Jahr haben sie ihre Anstrengungen intensiviert, um damit dem wachsenden Bedarf der Bevölkerung nach hochwertiger medizinischer Versorgung in jedem Lebensalter und rund um die Uhr gerecht zu werden. Derzeit arbeiten bundesweit rund 100.000 Beschäftigte in den Krankenhäusern der 22 akg‐Mitglieder. Als attraktive Arbeitgeber, die sichere Arbeitsplätze anbieten, werden die Krankenhäuser ihrem Versorgungsauftrag und dem Bedarf der Bevölkerung auf eine kompetente und individuelle Versorgung gerecht, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
„Die Herausforderungen bestehen vor allem in der noch immer fehlenden Finanzierung unserer umfangreichen Vorhaltungen für die Notfallversorgung. Als kommunale Häuser sind wir der Daseinsvorsoge verpflichtet. Für uns als Maximalversorger bedeutet dies, rund um die Uhr an allen Tagen ein hoch differenziertes Spektrum an Kompetenzen vorzuhalten. Die Herausforderungen werden zusätzlich durch die notwendigen Maßnahmen im Bereich der IT‐Sicherheit und die diesbezüglichen Anforderungen des Gesetzgebers in den kommenden Jahren weiter zunehmen“, erwartet Dr. Estelmann.
Die Politik hat erkannt, dass den Vorteilen aus der Nutzung von IT‐Infrastruktur im Gesundheitswesen auch Erfordernisse zur Sicherstellung der ständigen Verfügbarkeit und der Datensicherheit gegenüberstehen. In Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage für sensible ITStrukturen wurden daher alle Krankenhäuser, die mehr als 30.000 Patienten im Jahr versorgen und damit alle akg‐Krankenhäuser, als „kritische Infrastruktur“ eingestuft. Die Sicherheitsanforderungen an die Informationstechnik in diesen Häusern sind folglich besonders hoch. "Es ist notwendig, in den Schutz dieser Strukturen besonders zu investieren, dafür brauchen wir eine besondere Finanzierung, schließlich geht es um die Sicherheit unserer Patienten“, betont Dr. Estelmann.
Als weitere Herausforderungen bezeichnete er die Versorgung der immer älter werdenden Bevölkerung und den zunehmenden Fachkräftemangel in der Pflege und im ärztlichen Bereich. „Um junge Menschen für diese Berufe gewinnen zu können, brauchen wir attraktive und sinnstiftende Arbeitsbedingungen“, so Prof. Dr. Hans‐Jürgen Hennes, Geschäftsführer Klinikum Karlsruhe.
Die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Großkrankenhäuser akg ist der Rahmen für die Kooperation von 22 Großkrankenhäusern und Krankenhausverbünden aus dem gesamten Bundesgebiet mit einem Umsatz von insgesamt gut 7,7 Milliarden Euro. Sie repräsentiert derzeit ca. 38.200 Betten und vertritt damit rund 7,5 Prozent des gesamtdeutschen Krankenhausmarktes. Gut 1,7 Millionen Patienten werden jährlich in den Häusern der akg von nahezu 100.000 Beschäftigten vollstationär behandelt. Die Zahl der ambulant versorgten Patienten liegt bei über 3,1 Millionen. Hinzu kommen noch einmal rund 1,5 Millionen ambulante und stationäre Notfälle.
Alle Mitglieder sind Maximalversorger in kommunaler Trägerschaft und decken damit das gesamte medizinische Spektrum ab. Als Kommunale Krankenhäuser erbringen die Mitglieder der AKG eine wichtige Leistung für die Versorgung der gesamten Bevölkerung, von der Grund‐ bis zur Maximalversorgung. Damit leisten sie einen wichtigen gesundheitspolitischen Beitrag. Die Gewinne werden reinvestiert und nicht an Investoren abgeführt. So bleiben die Gelder der Patientenversorgung und den Regionen erhalten.