Anfangs zwickt das Knie nur beim Sport, dann macht es sich beim Stehempfang bemerkbar, schließlich meldet sich der Schmerz sogar beim Sitzen am Konferenztisch. Grund für die nagenden Schmerzen ist oft eine fortschreitende Arthrose. Und je mehr die sich in den schützenden Knorpel frisst, desto heftiger sticht der Schmerz ins Gelenk. Mal messerscharf, mal dumpf und pochend – bis irgendwann schon wenige Schritte zur Qual werden. Aber keine Angst, Sie sind schneller wieder auf den Beinen als Sie denken.
Wann genau sollte ich mich operieren lassen?
Dr. Uffmann: Jeder Mensch empfindet einen ganz eigenen Leidensdruck. Wenn dieser Leidensdruck den Respekt vor der OP überschreitet und wenn klar ist, dass die Schäden im Knie irreversibel sind und die konservative Schmerztherapie keinen Erfolg mehr verspricht, dann sollte man sich operieren lassen. Also, wenn Sie zum Beispiel keinen Sport mehr treiben können oder selbst kurze Wegstrecken zur Qual werden. Wenn die Kniegelenke auch bei Ruhe schmerzen, können Sie vielleicht nicht mehr schlafen und das beeinträchtigt Ihre Lebensqualität erheblich.
Wie wird operiert?
Dr. Uffmann: Der Patient bekommt eine Vollnarkose oder eine Rückenmarksnarkose, der Eingriff dauert etwa 60 Minuten. Zunächst setzt der Arzt einen Hautschnitt. Dessen Länge hängt von der Statur des Patienten ab und der Frage, ob nur ein Teil des Knies oder die komplette Gelenkoberfläche ersetzt werden muss. Die beschädigte Gelenkoberfläche wird entfernt und durch Implantate ersetzt. Diese bestehen in der Regel aus Metalllegierungen wie z.B. Titan, für die Gleitfläche wird meistens hochstabiler Kunststoff verwendet. Der Bandapparat des Kniegelenkes bleibt soweit notwendig erhalten. Bei hochgradigen Schäden der Kniebänder werden spezielle Knieprothesen zur Gewährleistung der Stabilität verwendet. Der durchschnittliche Klinikaufenthalt beträgt zwischen 7 und 10 Tagen.
Was kann ich tun, damit ich möglichst schnell wieder fit bin?
Dr. Uffmann: Sie können sich zum Beispiel auf die OP vorbereiten mit regelmäßiger Gymnastik und Kraftübungen für die Beinmuskulatur. So werden Sie nach dem Eingriff schneller wieder fit. Nach der Operation schließt sich in der Regel ein Aufenthalt von drei Wochen in einer Rehaklinik an oder eine ambulante Rehabilitationsbehandlung. Bis zur zehnten Woche sollten Sie danach regelmäßig zur Physiotherapie gehen und auch zu Hause trainieren. Je disziplinierter Sie sind, desto schneller sind Sie wieder auf den Beinen. Sie müssen aber damit rechnen, dass Sie etwa sechs bis zwölf Wochen brauchen bis Sie vermutlich sogar besser laufen können als vorher. Nach drei Monaten dürfen Sie langsam wieder mit Sport beginnen. Sie sollten etwa einmal im Jahr nach der Operation zu Nachuntersuchungen gehen.