Über mehrere Wochen war ein Kamera-Team der NDR Sendung „Visite“ immer wieder zu Gast im KRH Klinikum Siloah. Im Mittelpunkt der Reportage stand Michael Connah. Der 67-Jährige ist ein Patient der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie, der Sektion Hepatobiliäre Chirurgie und der Klinik für Gastroenterologie, interventionelle Endoskopie, Diabetologie und Akutgeriatrie. Im Oktober 2016 waren bei Michael Connah Dickdarmkrebs und Lebermetastasen festgestellt worden. Für den jungen Großvater und seine Familie begann eine sehr schwere Zeit. Aufgrund der ausgeprägten Lebermetastasierung war ein komplexes, mehrzeitiges Behandlungsverfahren erforderlich. Zunächst wurde der Darmkrebs selbst operiert, dann folgte eine Chemotherapie. „Unser therapeutisches Ziel war es, die Metastasen zu verkleinern, um sie so besser operabel zu machen“, verdeutlicht Prof. Dr. Josef Fangmann. Der Leberspezialist leitete die Behandlung des Patienten und führte die Operation durch. „Unser, mit den Gastroenterologen und den Radiologen im KRH Klinikum Siloah abgestimmter Plan war es, die verkleinerten zahlreichen Metastasen dann in einem kombinierten Eingriff aus Leberteilentfernung und Ablation (Verödung) komplett zu entfernen und dabei einen ausreichend großen Teil der Leber zu erhalten. Nur durch die Kombination der verschiedenen Verfahren wurde hier ein heilender Therapieansatz möglich.“
Doch wie kam es zu der Zusammenarbeit mit der NDR Sendung „Operation Leben“. Anspruch des Senders ist es, seine Zuschauer über die aktuellen Möglichkeiten der medizinischen Behandlung zu informieren. Dies gelingt erfahrungsgemäß am besten, indem eine Reportage einen Menschen durch seine Behandlung begleitet. Die NDR Redaktion hatte Interesse angemeldet, einmal eine komplexe Behandlung von einem Patienten mit Lebermetastasen begleiten zu dürfen. „Für uns ist es nicht leicht, hier den richtigen Grad der Abstufung zwischen Patienteninteressen und den berechtigten Aufklärungsinteressen des Fernsehens zu finden“, erläutert Fangmann. „Hier muss ich Herrn Connah und seiner Familie allergrößten Respekt zollen, dass sie bereit waren, sich in einer sehr schwierigen Lage der Öffentlichkeit nicht zu verschließen.“ In enger Abstimmung mit der Familie gelang es so, dem Kamerateam einen Einblick in die komplexe Behandlung zu geben. Von der Diagnostik über einen Teil der ärztlichen Begleitung, den stationären Aufenthalt, den Eingriff und die erste Zeit der Genesung.
Patient geht es gut
„Wir hoffen, dass es mit einer solchen Fernsehreportage gelingt, einer nicht-medizinischen Öffentlichkeit transparent zu machen, wie wir arbeiten, welche Möglichkeiten die moderne Medizin hat und wie wir im KRH Klinikum Siloah versuchen, diese auch im Patienteninteresse einzusetzen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Moesta, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie und Ärztlicher Direktor des KRH Klinikum Siloah. Etwa ein halbes Jahr liegen die Behandlung und die Dreharbeiten nun zurück. Einmal alle drei Monate muss sich Michael Connah einer Nachuntersuchung unterziehen. „Ja, das war eine harte Zeit“, erinnert er sich. „Ich bin sehr dankbar, dass es mir momentan so gut geht und ich bis auf kleine Einschränkungen bei der Ernährung ein ganz normales Leben führen kann.“
Die Reportage „Operation Leben“ wird am 16. Mai, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen in der Sendung „Visite“ ausgestrahlt. Anschließend wird sie auch online in der NDR-Mediathek zu finden sein.