Der Klinikpark der KRH Psychiatrie Wunstorf hat einen Hauptpreis beim „FirmenGärten-Wettbewerb 2017 Niedersachsen/Bremen“ gewonnen. Bei dem Wettbewerb unter der Schirmherrschaft der niedersächsischen Sozialministerin Cornelia Rundt und der Bremer Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt nahmen mehr als 50 Krankenhäuser, Seniorenheime und therapeutische Einrichtungen teil. Der Wunstorfer Klinikpark belegte den dritten Platz und bekam damit einen der Hauptpreise.
„Wir sind sehr glücklich über die Auszeichnung, die unser Bemühen um einen Garten als sozialer Raum der Begegnung für unsere Patienten, Besucher, Beschäftigte und die gesamte Öffentlichkeit würdigt“, betont der Kaufmännische Direktor, Johannes Brack. Zwei Jury-Mitglieder des Wettbewerbs, Silke Schwarz (Hochschule Osnabrück, Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur) und Thomas Haase (Verband Garten-, Landschafts- u. Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen) übergaben heute eine Urkunde an das Wunstorfer Klinikdirektorium. Stellvertretend für alle, die den Klinikgarten hegen und pflegen, bedankte sich das Direktorium sehr herzlich bei Hartmut Busse, dem Leiter der klinikeigenen Therapiegärtnerei.
Zwei Fragen standen bei der Bewertung der Gärten im Mittelpunkt: Wer bietet seinen Patienten und Mitarbeitern eine vorbildliche Aufenthaltsqualität auch außerhalb des eigenen Zimmers? In welchen Einrichtungen sind Gartenanlagen optimal in pflegerische und therapeutische Konzepte integriert?
Garten als offener sozialer Raum – der Wunstorfer Klinikgarten „Mentalis“
Der „Gesundheitsgarten MENTALIS – ein SINNvoller Garten“ der KRH Psychiatrie Wunstorf besteht in seinen Ursprüngen bereits seit mehr als hundert Jahren. Das lässt sich nicht zuletzt im Alter des Baumbestandes ablesen. Das Ziel des Gesundheitsgartens ist es, mit seinen diversen Angeboten alle Sinne der Gartengäste anzusprechen. Die Anlage vereint die Klinikhäuser des KRH Psychiatrie Wunstorf miteinander und ist zudem nicht nur für Patientinn*en sowie deren Angehörigen, sondern auch für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich. Das Krankenhaus liegt in der Innenstadt, so dass der Gesundheitsgarten auf dem Weg zur Arbeit, Schule oder zum Einkauf durchquert wird. Regelmäßig finden im Gesundheitsgarten Veranstaltungen, wie z.B. Sommerfeste, Konzerte oder Gesundheitstage, statt. Alle können den Park ohne Einschränkungen nutzen, da die Barrierefreiheit bei der Gestaltung wirkt. Das Krankenhaus integriert sich so ganz natürlich in das Stadtleben.
Die Gestaltung des Gesundheitsgarten MENTALIS
Der Gesundheitsgarten strukturiert sich nach Themen: Hinweisschilder, Wegweiser und ausliegende Lagepläne dienen der Orientierung. Besucher*innen suchen je nach Interesse den Teil aufsuchen, in dem sie länger verweilen möchten.
Besinnung – Konzentration – Gedenken Ein Mahnmal zum Gedenken der Holocaust-Opfer und die krankenhauseigene Kirche befinden sich hier. Ein Museum beleuchtet die historische Entwicklung des Hauses. Die historische Entwicklung der Psychiatrie wird durch ein Kunstobjekt ergänzt.
Brunnenplatz - Ort der Begegnung Der Platz strahlt als Zentrum des Parks Lebendigkeit und Kommunikation im Garten aus. Veranstaltungen finden hier statt. Ein Café lädt Besucher zum längeren Verweilen ein.
Erholungspark Der alte Baumbestand prägt die Atmosphäre und regt als „Rauschen im Blätterwald“ den Hörsinn an. Dort ertasten die Besucher unter dem Motto „Berühren – Fühlen – Spüren“ unterschiedliche Baumrinden. Ein „Teichbiotop“ stellt das Element „Wasser“ in den Mittelpunkt und unter Bäumen laden Bänke und Relaxliege zum Ausruhen ein. Die Bäume erhalten Hinweisschilder zu Art und Alter. Bewegung und Spiel: Spielaktivitäten finden sich an verschiedenen Stellen des Parks. Die Boulebahn wird gern von älteren Menschen genutzt. Volleyball, Badminton und Basketball können im Park gespielt werden. Eine Laufstrecke steht für alle Interessierte zur Verfügung. In Kooperation mit dem örtlichen „Bewegungsnetzwerk 50+“ entstand eine Strecke, die „3000 Schritte mehr gehen“. Laufgruppen der Physiotherapie nutzen ebenfalls den Park.
Aueland Aueland ist das Land direkt neben der Aue, einem fließenden Gewässer. Es ist mit den naturbelassenen Ufern und dem Bachlauf ein sehr atmosphärischer Platz. Der Gesundheitsgarten wird von der eigenen Parkpflege betreut. Die Beete werden gemäß der Jahreszeit bepflanzt, wobei die Blumen in der hauseigenen Therapiegärtnerei vorgezogen werden. Patientinnen und Patienten sind somit therapeutisch in die Gartenpflege integriert.ist das Land direkt neben der Aue, einem fließenden Gewässer. Es ist mit den naturbelassenen Ufern und dem Bachlauf ein sehr atmosphärischer Platz. Der Gesundheitsgarten wird von der eigenen Parkpflege betreut. Die Beete werden gemäß der Jahreszeit bepflanzt, wobei die Blumen in der hauseigenen Therapiegärtnerei vorgezogen werden. Patientinnen und Patienten sind somit therapeutisch in die Gartenpflege integriert.
Mensch – Umwelt – Gesundheit Für uns gehört Gesundheit und Umweltschutz zusammen. Nur in einer intakten Umwelt, ist auch ein gesundes Leben möglich. Entsprechend ist unser Ziel, Umweltschutzmaßnahmen im Einklang mit der Gesundheit zu entwickeln. Verbesserte Ressourcennutzung und verringerte Umweltbelastung werden von uns daher als nachhaltige Erfolgsfaktoren angesehen. Grünabfälle werden z.B. als Mulchmaterial wieder dem Garten zugeführt. Pflanzen werden selbst gezogen und größere Lieferwege reduziert. Regelmäßige Führungen durch den Park, die für die Patient*innen und auch für die Öffentlichkeit angeboten werden, sollen die Natur den Menschen wieder näher bringen. Nisthilfen für verschiedene Singvogelarten und für Fledermäuse dienen im Park der Arterhaltung. Totholz bieten Lebensräume für zahlreiche Insekten. Bei den Materialien werden weitestgehend naturnahe verwendet. Zudem wird darauf geachtet, dass der Baumbestand erhalten bleibt. Bei Nachpflanzungen wird auf Artenvielfalt geachtet.