In der von Prof. Dr. Ekkehardt Gmelin geleiteten Radiologie des Klinikums Nordstadt gelang jetzt in Zusammenarbeit mit der Klinik für Urologie, Klinikum Siloah und der Abteilung Radiologie im Klinikum Siloah gelang erstmals in unserem Konzern die erfolgreiche Behandlung eines Nierentumors mittels CT-gesteuerter Radiofrequenzablation.
Bei der Radiofrequenzablation (RFA) handelt es sich um ein minimal-invasives, lokal ablatives Verfahren, bei welchem durch lokale Hitzewirkung Tumorgewebe unter weitgehender Schonung des umgebenden Restgewebes zerstört werden kann.
Unter computertomografischer Steuerung wird die RFA-Sonde percutan eingebracht und im Zentrum des Tumors platziert. Durch einen Radiofrequenzgenerator wird ein hochfrequenter Wechselstrom erzeugt, der im Tumor über diese Sonde eine Temperaturerhöhung von bis zu 125 Grad erzeugt. Diese Temperaturerhöhung führt zur Zerstörung des Tumorgewebes. Die Kontrolle der Tumorzerstörung erfolgt mittels laufender Pendanzmessung während des Verfahrens und direkter Temperaturmessung, erläutert Prof. Gmelin das Verfahren.
Bei dem jetzt behandelten Patienten wurde als Zufallsbefund bei einer CT-Untersuchung ein Tumor der rechten Niere festgestellt, die Biopsie ergab ein kleinzelliges Nierenzellkarzinom
Aufgrund einer cardialen Vorbelastung wurde nach ausgiebiger Erörterung der Entschluss zur percutanen Radiofrequenzablation des Tumors gefasst. Unter entsprechender Analgesie wurde die Ablationssonde eingeführt, nach mehrfacher Lagekorrektur und Ausfahren der integrierten Antennen erfolgte eine Ablation über neun Minuten bei ca. 105 Grad Celsius. Während der Ablation konnte über den vier Antennen eine gleichmäßige Energieverteilung gemessen werden.
Bei Einfahren der Antennen wurde bei gleichbleibender Energiezufuhr die Sonde mit dem Ziel einer Verödung des Stichkanales entfernt.
Die Kontrolluntersuchung nach Ablation zeigt im Bereich des ehemaligen Tumorgebietes eine lokale hypodense Ödembildung, bei einer weiteren CT-Kontrolle ca. zwei Monate nach Ablation zeigte sich im ehemaligen Tumorgebiet eine zystische Umwandlung, auch nach KM-Applikation fanden sich keine Tumorresiduen.
Bei der CT-gesteuerten Radiofrequenzablation handelt es sich um ein örtliches Therapieverfahren zur Behandlung von bösartigen Tumoren. Die Behandlung kann nicht nur an den Nieren sondern auch vor allem an der Leber, an der Lunge und am Knochen bei entsprechenden bösartigen Tumoren bzw. auch bei Metastasen angewendet werden.
Komplikationen bei der Radiofrequenzablation sind selten, an lokalen Nebenwirkungen sind Schmerzen zu erwähnen, durch das Absterben der Tumorzellen kann Fieber entstehen, es kann nach dem Eingriff ein vorübergehender Bluterguss auftreten, lokale Infektionen sind selten.
Der bevorzugte Einsatz des Verfahrens erfolgt bei Tumoren die kleiner als 5 cm sind. Bei Tumoren, die kleiner als 3 cm sind, kann davon ausgegangen werden, dass das Verfahren ebenso effektiv ist wie eine Operation.
Außer bei der Thermoablation von Lungentumoren kann das Verfahren ohne Vollnarkose durchgeführt werden, es erfolgt eine Prämedikation mit einem Sedativum und während des Eingriffes eine entsprechende intravenöse Analgesie.