Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) übernimmt zum 1. April 2011 die Hautklinik Linden vom Klinikum Region Hannover (KRH). Darauf haben sich beide Seiten in einem Vertragspaket geeinigt, das zudem enge Kooperation in den Bereichen Herzchirurgie und Neugeborenenmedizin umfasst . "Wir freuen uns sehr über die geschlossen Vereinbarungen, die vor allen den Patienten in der Region Hannover zugute kommen", betont KRH-Geschäftsführer Norbert Ohnesorg. Dem pflichtet der Vizepräsident der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Holger Baumann, zuständig für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration, bei und ergänzt: "Nach dem Umzug der Frauenklinik aus dem Oststadtkrankenhaus im Jahre 2004 schließt sich jetzt mit der Übernahme der Hautklinik der Kreis. Damit können wir in naher Zukunft bis auf die Orthopädie, die im Annastift verbleiben wird, alle medizinischen Disziplinen auf dem MHH-Campus vereinen."
Die KRH Hautklinik Linden war bislang bereits MHH-Klinik für Dermatologie und Allergologie in den Bereichen Forschung und Lehre. Am 1. April wird sie komplett auf die MHH übertragen. Der Betrieb der Hautklinik mit 55 stationären und 25 teilstationären Behandlungsplätzen geht zunächst in den Gebäuden in der Ricklinger Straße weiter, Ende 2012/Anfang 2013 ist der Umzug der Hautklinik auf das Campusgelände der Hochschule an der Carl-Neuberg-Straße vorgesehen. KRH und MHH waren sich bereits zu Beginn der Gespräche über die Zukunft der Hautklinik einig, dass der im Jahre 1833 eröffnete bisherige Standort in Linden nicht zukunftsfähig ist. Zuletzt entstand im Jahre 1955 ein neues Klinikgebäude in der Ricklinger Straße.
Die Arbeitsplätze aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleiben erhalten. Von den 85 Vollkraftstellen waren bislang 20 der MHH zugeordnet. Das Klinikum Region Hannover wird auch künftig mit der Hautklinik der MHH zusammenarbeiten. In der Hautklinik werden jährlich rund 11.000 Patienten stationär und ambulant behandelt. Die Klinik, deren Einzugsgebiet sich über ganz Niedersachsen erstreckt, gehört zu den wenigen großen dermatologischen Fachkliniken in Deutschland.
Im Zuge der Übertragung der Hautklinik intensivieren KRH und MHH ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Herzchirurgie und Neugeborenenversorgung: "Beide Klinikunternehmen sind als öffentliche Krankenhäuser mit ihren unterschiedlichen Versorgungsschwerpunkten ideale Kooperationspartner", betont KRH-Geschäftsführer Karsten Honsel.
Zusammenarbeit vereinbart: Karsten Honsel, Geschäftsführer Klinikum Region Hannover (KRH), Dr. Andreas Tecklenburg, Vizepräsident Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Norbert Ohnesorg, Geschäftsführer KRH, Holger Baumann, Vizepräsident MHH, Prof. Dr. Dieter Bitter-Suermann, Präsident MHH (v.l.).
Patienten profitieren von Kooperation in der Herzchirurgie
Im Bereich Herzchirurgie wird das Klinikum Region Hannover Kooperationspartner der von Professor Dr. Axel Haverich geleiteten MHH-Fachklinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. Dank der Kooperation können die KRH-Patienten von der Expertise der MHH-Klinik von Professor Haverich profitieren und werden nicht mehr an andere Fachkliniken außerhalb Hannovers verlegt. Die MHH wird ihre qualitativ hochstehende herzchirurgische Patientenversorgung künftig auch am Standort KRH Klinikum Oststadt-Heidehaus anbieten. Dank dieser Zusammenarbeit der MHH-Herzchirurgen und der von Professor Dr. Hans-Gerd Fieguth geleiteten Fachklinik für Thorax- und Gefäßchirurgie im KRH Klinikum Oststadt-Heidehaus sollen künftig jährlich rund 250 Patienten am Herzen operiert werden. Damit wird ein norddeutscher Leistungsschwerpunkt in der Herzchirurgie geschaffen und alle Patienten aus der Region Hannover können wohnortnah versorgt werden. Zudem wollen beide Kliniken für die Patienten den Übergang in die Rehabilitation erleichtern und die ärztliche Fort- und Weiterbildung enger verzahnen.
Frühgeborenen-Versorgung wird verbessert
Bei der Kooperation zwischen dem Klinikum Region Hannover und der MHH im Bereich Neugeborenenmedizin geht es um den Ausbau der Versorgung von Frühgeborenen in der Geburtsklinik im KRH Klinikum Nordstadt (ehemalige Landesfrauenklinik). Durch die vereinbarte Zusammenarbeit mit der MHH-Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie (Direktorin Professorin Dr. Gesine Hansen) soll die sogenannte Perinatalversorgung stufenweise optimiert werden. Ziel der Vereinbarung ist es, in der Nordstadt-Geburtsklinik (Chefarzt Professor Dr. Werner Bader) eine dauerhafte pädiatrische Versorgung durch Ärzte der MHH-Kinderklinik aufzubauen, um dort künftig auch Frühgeborene auf höchstem fachlichen Niveau sicher betreuen zu können.