Im FIPPS, dem Simulationszentrum der Anaesthesiologischen Klinik im Klinikum Nordstadt, gibt es neuerdings eine hochinteressante schwangere „Dauerpatientin“. Es handelt sich um die „SimMom®“ der Firma Laerdal, dem ersten kombinierten Simulator für Geburtshilfe und Anästhesiologie, der in Deutschland einem Krankenhaus zur Verfügung steht. Er ermöglicht es, in dem eigens hierfür eingerichteten „Kreiß- und OP-Saal“ komplexe Notfall¬situationen im Kreißsaal darzustellen. Neben komplizierten Geburten in verschiedenen Geburtsstellungen können unter anderem notfallmäßige Schnittentbindungen oder der Umgang mit Nachblutungen geübt werden. Der Patientenmonitor übermittelt während des Trainings Werte zu EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung, Kohlendioxidgehalt der Atemluft und Wehentätigkeit der „Patientin“ inklusive realistischen Alarmtönen.
Ab Mitte 2012 bietet das FIPPS (= Fehlermanagement und Notfallversorgung, Interdisziplinär, Professionell Per Simulation) regelmäßig einen vierstündigen Kurs „Kreißsaaltraining“an, an dem die Frauenklinik, die Anaesthesiologische Klink, das Hebammenteam und die Hebammenschule des Klinikums Nordstadt beteiligt sind. Der Kurs richtet sich sowohl an Mitarbeiter im Einarbeitungsprozess als auch an alle anderen Beschäftigten, die durch die Schulung mehr Sicherheit bei Notfällen erwerben.
Die Simulations-Möglichkeiten der SimMom® folgen der Philosophie des FIPPS. Dort werden bereits seit zwei Jahren unterschiedliche Berufsgruppen in Trainingsteams zusammengefasst, die auch in der realen Situation am Patienten arbeiten. Der Fokus liegt auf Notfallsituationen, die aufgrund ihrer Seltenheit kaum unter Supervision routiniert erlernt werden können. Im Mittelpunkt der Simulationstrainings stehen Kommunikation, Teamführung und das Bewältigen von komplexen Notfallsituationen.