Mit einem außergewöhnlichen Eingriff haben Ärzte unter Leitung von Prof. Oliver Rühmann in der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin im KRH Klinikum Agnes Karll Laatzen einer Patientin mit fehlender Kniescheibe geholfen. Der 71-jährigen Frau wurde die fehlende Kniescheibe mit einem aus dem Beckenkamm der Patientin gewonnen Knochenblock ersetzt.
Der Patientin war 2010 in einem anderen Krankenhaus ein künstlichen Kniegelenks implantiert worden. Aufgrund eines komplikationsreichen Verlaufs mit einer Infektion wurden bei einer der erforderlichen vier Folgeoperationen die Kniescheibenreste entfernt. Durch diesen Verlust der Kniescheibe hatten sich erhebliche Probleme eingestellt. Eine aktive Streckung des Beins im Kniegelenk war nicht mehr möglich, subjektiv war das Kniegelenk instabil und es bestanden Schmerzen bei jeglicher Gehbelastung.
Der Patientin wurde als einzige Behandlungsmöglichkeit die Versteifung des Kniegelenks angeboten. Weil dies nicht nur zur Funktionslosigkeit des Knies sondern auch zu einer erheblichen Beinverkürzung von rund zehn Zentimeter geführt hätte, lehnte die Patientin diesen Eingriff ab und ließ sich dann von Prof. Rühmann über Therapiealternativen beraten.
Nach ausführlicher Würdigung des Falls und Besprechung mit der Patientin wurde der Entschluss gefasst, den Versuch zu unternehmen, die Kniescheibe mit einem Knochenblock aus dem Beckenkamm der Patientin zu ersetzen.