An der berufsbildenden Anna-Siemsen-Schule in Hannovers Nordstadt werden Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit dem KRH Klinikum Region Hannover zu Pflege- und Warenversorgungsassistenten ausgebildet. Der erste Jahrgang wird im Juli 2014 die zweijährige Ausbildung beendet haben.
Sechs Wochen lang waren die jungen Menschen jetzt in verschiedenen KRH-Kliniken im Einsatz, um das bisher Gelernte praktisch umzusetzen. Im Gespräch mit Ernesto Nebot Pomar und Helmut Paech, beide im KRH-Bereich Pflegemanagement und Innovation tätig, berichteten sie über ihre positiven und negativen Erfahrungen auf den Stationen. Auch die für die Praxiseinsätze im KRH Verantwortlichen kamen zusammen, um sich ihrerseits über die gesammelten Erfahrungen auszutauschen und Verbesserungspotenziale zu erarbeiten.
Bereits Anfang 2012 hatte Ernesto Nebot Pomar Gespräche mit Bildungspolitikern von Land und Region Hannover geführt, um zu klären, ob eine schulische Berufsausbildung zum Warenversorgungsassistenten implementiert werden kann. Dr. Uwe Specht, Leiter des Fachbereichs Schulen der Region Hannover, machte Ernesto Nebot Pomar auf die Anna-Siemsen-Schule aufmerksam, die bereits seit einiger Zeit eine zweijährige Ausbildung zur Pflegeassistenz anbietet. Da das Sozialministerium zunächst skeptisch reagierte, wurde die Ausbildung zum Warenversorgungsassistenten mit der Ausbildung zum Pflegeassistenten gekoppelt: Die Schülerinnen und Schüler lernen ein Jahr gemeinsam, im zweiten Jahr spezialisieren sie sich in die eine oder andere Richtung.
Um den Schülerinnen und Schülern möglichst realitätsnahe Lernbedingungen zu ermöglichen, stattete das KRH einen Schulraum mit Modulschränken aus, die Anna-Siemsen-Schule beschaffte die im KRH benutzte Warenversorgungssoftware. Andrea Zentner aus der KRH Zentralapotheke übernahm die Schulungen. Ernesto Nebot Pomar sieht für die zukünftigen Warenversorgungsassistent(inn)en reelle Chancen, im KRH eine Anstellung zu finden, zumal die Einführung verschiedener, auch neuer Berufsgruppen auf den Stationen angestrebt wird. „Das KRH ist interessiert daran, Schnittstellen professionell zu besetzen und nicht durch angelernte Kräfte ausführen zu lassen“, betont er. Auch über das KRH hinaus gebe es den Bedarf an solchermaßen ausgebildeten Kräften. „Ich finde es wichtig, jungen Menschen, vor allem auch denjenigen mit Hauptschulabschluss, eine berufliche Perspektive für die Zukunft zu geben. Über diese Ausbildung besteht für sie eine gute Chance, beruflich Fuß zu fassen und sich weiter zu qualifizieren“, ist sich Ernesto Nebot Pomar sicher.