Der Aufsichtsrat des Klinikums Region Hannover (KRH) hat der „Medizinstrategie 2020“ zugestimmt und empfiehlt dieses auch der Gesellschafterin Region Hannover. Das umfangreiche Konzept besteht aus zehn Kernpunkten (Details siehe Hintergrundtext/Anlage). Das ist das Ergebnis der heutigen Sondersitzung des Gremiums.
Am 16. Dezember wird sich die Regionsversammlung mit dem Konzept befassen. „Weil wir das KRH in kommunaler Trägerschaft halten wollen, ist das der richtige Weg“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover. In einem Punkt habe man das Konzept nach dem breit geführten Dialog innerhalb des Gremiums und in der Öffentlichkeit noch verändert. „Wir halten eine wohnortnahe Geburtsmedizin im Osten der Region für einen wichtigen Bestandteil der öffentlichen Daseinsfürsorge“, erläutert Jagau. So soll ein Erhalt der Gynäkologie und Geburtshilfe unter Neubaubedingungen geprüft werden. „Aber auch wenn sich der Neubau als nicht finanzierbar erweisen sollte, werden wir ein geburtsmedizinisches Angebot im Osten der Region vorhalten“, stellt der Regionspräsident klar.
Festgehalten wurde an der Verlagerung der stationären Versorgung vom Klinikum Springe ans Klinikum Gehrden. „Voraussetzung dafür ist aber, dass auch zukünftig eine 24-Stunden-Notfallversorgung in Springe sichergestellt wird“, betont Jagau. Man werde außerdem einen lokalen Dialogprozess vorschalten, um einen möglichst breit getragenen Konsens über die zukünftige Nutzung des Standortes Springe herzustellen.
Auch seiner Sorgfaltspflicht gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des KRH kam der Aufsichtsrat nochmals nach. Die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und ver.di-Gewerkschaftssekretärin Elke Nobel erläutert: „Die Tarifparteien sind aufgefordert, kurzfristig zu einer Vereinbarung zu kommen, die Beschäftigungssicherung bis 2020 garantiert.“
„Wir begrüßen das klare Bekenntnis des Aufsichtsrates zur Medizinstrategie“, bilanziert Barbara Schulte, KRH-Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur: „Wenn nun die Regionsversammlung Mitte Dezember entscheidet, können wir Anfang des Jahres mit der Umsetzung beginnen“. Jede weitere Verzögerung mache es schwieriger, das KRH aus den roten Zahlen zu führen. Der Medizin-Geschäftsführer Prof. Thomas Moesta ergänzt: „Für die Versorgungsqualität für die Bevölkerung in der Region ist es dringend erforderlich, das KRH neu auszurichten. Veränderungen sind nicht immer populär, aber sie sind unter medizinischen und auch finanziellen Aspekten dringend notwendig.“