Jeden Tag erleiden acht Menschen in der Region Hannover einen Herzinfarkt. Bei zwei von ihnen besteht sogar die extrem lebensbedrohliche Situation, dass ein Herzkranzgefäß ganz verschlossen ist. Ärzte können das im EKG als eine sogenannte ST-Hebung erkennen und sprechen von einem ST-Hebungsinfarkt (STEMI). Bei den betroffenen Patienten gilt ganz besonders: Jede Minute zählt! Je kürzer die Zeit von den ersten Symptomen bis zur Behandlung im Herzkatheterlabor ist, desto geringer sind die Schädigungen des Herzmuskels und desto besser sind die Überlebensraten.
Als erste Großstadtregion in Deutschland wollen sich alle sieben Kliniken in der Region Hannover, die über ein eigenes Herzkatheterlabor verfügen, sowie die Rettungsdienste in und um die Landeshauptstadt an dem Projekt beteiligen. „Wir wollen, dass Herzinfarktpatienten noch schneller als bisher versorgt werden“, sagt Professor Dr. Johann Bauersachs von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie, „denn beim Herzinfarkt zählt jede Minute!“ Dabei geht es um die gesamte Rettungskette – vom Erstkontakt über die Notfallnummer 112, über Rettungssanitäter und Notärzte bis hin zu den Abläufen in den Kliniken.
Klinikum Siloah seit August 2012 dabei
Die MHH ist seit 1. April in das Projekt involviert. Das KRH Klinikum Siloah beteiligt sich bereits seit August 2012 an der Studie. „Unsere Erfahrungen zeigen einerseits, dass es entscheidend ist, die Abläufe bei der Herzinfarktbehandlung sehr genau zu analysieren und zu messen, um sich nachhaltig zu verbessern. Andererseits sehen wir eindrucksvoll, dass eine solche – durchaus schwierige und anspruchsvolle – Verbesserung nur gemeinsam mit allen Beteiligten der Rettungskette möglich ist“, sagt Professor Dr. Andreas Franke, Chefarzt der Medizinischen Klinik II – Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin des Siloah.