Ein neues Verfahren zum Schutz vor Schlaganfällen für Patienten mit Vorhofflimmern wird seit Kurzem in der Kardiologie des KRH Klinikums Siloah-Oststadt-Heidehaus angewandt. Dabei wird im sogenannten linken Herzohr über einen Katheter ein Schutzschirmchen implantiert. Die Maßnahme findet vor allem Verwendung bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente nicht vertragen. Unter der Leitung von Dr. med. Christoph Lissel und Dr. med. Helge Kohlmann, die beide als Oberärzte in der Klinik für Kardiologie, Rhythmologie und internistische Intensivmedizin (Chefarzt Prof. Dr. med. Andreas Franke) arbeiten, wurden bereits mehrere Eingriffe erfolgreich durchgeführt.
. Schutzschirmchen für das linke Herzohr
Neues Verfahren schützt vor Schlaganfällen
Dr. med. Helge Kohlmann und Dr. med. Christoph Lissel mit Assistenzärztin Dr. med. Julia Harlfinger (v. l.), die das Team bei den Eingriffen unterstützt und den stationären Aufenthalt der Patienten koordiniert.
Menschen mit Vorhofflimmern haben ein deutlich erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Ursache hierfür ist die Bildung von Blutgerinnseln, sogenannten Thromben. Die meisten Schlaganfälle werden durch Thromben aus dem linken Vorhofohr verursacht. Um Patienten mit Vorhofflimmern vor einem Schlaganfall zu schützen, werden in der Regel blutverdünnende Mittel eingesetzt. Eine Alternative zu dieser Therapie stellt die dauerhafte Implantation eines Schutzschirmchens dar, welches das linke Vorhofohr verschließt. Der Eingriff wird mittels Katheter über eine der großen Leistenvenen vollzogen und dauert circa eine Stunde. Anschließend bleibt der Patient für zwei Nächte im Krankenhaus. Nach etwa 45 Tagen ist das Implantat im Herzgewebe eingeheilt.