Der Aufsichtsrat des Klinikums Region Hannover (KRH) hat in seiner heutigen Sitzung noch keine Beschlüsse zur „Medizinstrategie 2020“ gefasst. Damit folgt das Gremium dem Vorschlag des Aufsichtsratsvorsitzenden Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover, und der stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Elke Nobel. Beide hatten im Vorfeld empfohlen, die Entscheidung zu vertagen und zeitnah eine Sondersitzung des Aufsichtsrats anzuberaumen. „Uns ist bewusst, dass das Klinikum Region Hannover eine Entscheidung braucht, aber es gibt noch offene Fragen, u.a. der Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, die man zuvor klären sollte“, betont Jagau. Auch die vereinbarten Dialogveranstaltungen mit den Bürgerinnen und Bürgern in Großburgwedel und Lehrte wolle man abwarten.
„Das KRH leidet unter drängenden Problemen, die sich nicht länger ignorieren lassen“, macht Barbara Schulte, Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur deutlich. Besonders am Klinikum Springe sei die Krankenversorgung nur noch unter großen Anstrengungen aufrechtzuerhalten. „Wir begrüßen den Dialog, aber wir brauchen dringend eine Entscheidung, wenn wir das Klinikum Region Hannover in eine sichere Zukunft führen wollen.“ Anders könne man auch die Wirtschaftsplanung der nächsten Jahre nicht aufstellen.
„Unser Unternehmen fühlt sich in der öffentlichen und gemeinnützigen Trägerschaft verpflichtet, ein Optimum zu finden zwischen Erreichbarkeit für alle Bürger der Region Hannover auf der einen Seite und Qualität der medizinischen Versorgung auf der anderen Seite. Für das Angebot einer zeitgemäßen und bedarfsorientierten Medizin sind tiefgreifende Strukturveränderungen zwingend erforderlich“, hebt Medizin-Geschäftsführer Prof. Thomas Moesta hervor. Die Tarifverhandlungen seien auf „gutem Weg“, betont Geschäftsführerin Barbara Schulte, „darüber hinaus arbeiten wir mit Nachdruck an einem Personalkonzept.“
Eine Sondersitzung des Aufsichtsrats soll voraussichtlich Ende November stattfinden. Wegen der Bedeutung des Themas wird sich am 16. Dezember auch die Regionsversammlung mit der „Medizinstrategie 2020“ befassen.