300 Menschen in Großburgwedel, rund 100 in Lehrte: Bei zwei Bürgerveranstaltungen haben Regionspräsident Hauke Jagau und die KRH-Geschäftsführer Barbara Schulte und Dr. Matthias Bracht in der ersten Oktoberwoche die Ergebnisse der Prüfgruppe zur Entwicklung der KRH-Standorte im Osten der Region vorgestellt. Das Publikum applaudierte bei beiden Veranstaltungen, nachdem Dr. Bracht die vier Varianten erläutert und auf die Empfehlung der Experten für einen gemeinsamen Klinikneubau verwiesen hatte. Doch in der Diskussion zeigte sich, dass den meisten Bürgern vor allem ihr lokales Krankenhaus am Herzen liegt, das sie schützen wollten.
Veränderungen in der Versorgungsstruktur seien nötig, um auch in zehn oder 15 Jahren noch wettbewerbsfähig zu sein, betonte Hauke Jagau. Die Menschen suchten sich zunehmend die für ihre Krankheit beste Klinik mit entsprechenden Spezialangeboten aus „und fahren dann auch 150 Kilometer“. Wegen des begrenzten Leistungsspektrums gingen nur 40 Prozent der lokalen Bevölkerung, die eine stationäre Behandlung benötigten, ins Lehrter Krankenhaus, sagte Dr. Bracht. In Großburgwedel sei dies ähnlich. Vor diesem Hintergrund sei ein gemeinsamer Neubau mit deutlich breiterem Leistungsspektrum die beste Variante für die Menschen im Osten der Region.
Auch im Blick auf die Kosten sei ein Neubau als Ersatz für beide Standorte interessant, weil diese Variante Chancen habe, vom Land gefördert zu werden, so Bracht. Das Land unterstütze nur Bauvorhaben, mit denen die Versorgungsstruktur modernisiert werde. Förderfähig sei auch die „Variante 4“, die einem Neubau am bestehenden Standort Großburgwedel mit breiterem Fächerspektrum und zugleich eine Verkleinerung des Standorts Lehrte vorsieht.
Der KRH-Aufsichtsrat wird im November über die Varianten beraten, voraussichtlich Anfang nächsten Jahres entscheidet dann die Regionsversammlung.