„Ob ein Patient zufrieden ist, hängt vor allem damit zusammen, wie wir mit ihm umgehen und kommunizieren“: Dies betonte der Ärztliche Direktor Prof. Thomas Moesta bei der Begrüßung von 25 Gästen im Klinikum Siloah, die am Mittwoch zu einer ganztägigen Schulung „Dolmetschen im Krankenhaus“ im Haus waren. Im Rahmen eines von der Region Hannover geförderten Modellprojekts werden die Kursteilnehmer zu „Gemeindedolmetschern“ ausgebildet, die insbesondere im Gesundheits- und Sozialbereich eingesetzt werden sollen. Sie verstärken den Dolmetscher-Pool des gemeinnützigen Ethnomedizinischen Zentrums Hannover, das die Übersetzer vermittelt.
Wie international die Patienten im Siloah sind, zeigt eine Auswertung der Patientenherkunft von Januar 2015 bis Anfang November 2016: Mehr als 800 waren türkischer Herkunft, mit jeweils bis zu 200 Patienten folgen die Herkunftsländer Griechenland, Italien, Polen, Spanien, Syrien, das frühere Jugoslawien und Russland. Da auch das Klinikpersonal international zusammengesetzt ist, können Verständigungsprobleme vielfach intern gelöst werden, externe Dolmetscher sind aber in Einzelfällen immer wieder nötig.
Die Kursteilnehmer aus zehn verschiedenen Herkunftsländern sind in unterschiedlichen Berufen tätig und wollen nebenbei Dolmetscherdienste anbieten. Eine gebürtige Ungarin, die beim Flughafen Hannover beschäftigt ist, beherrscht allein acht Sprachen: „Ich bin ganz begeistert von dem Lehrgang und der freundlichen Aufnahme hier im Krankenhaus.“
Siloah-Verwaltungsleiter Manuel Demes stellte den Kursteilnehmer zunächst mit Videoclips und Folien den vor zwei Jahren eröffneten Siloah-Neubau vor und führte sie anschließend durch die Klinik. Den Aufnahmeprozess erläuterte Demes anschaulich am Beispiel einer fiktiven Musterpatientin. Über Besonderheiten und medizinische Fachbegriffe in bestimmten Fachdisziplinen referierten Prof. Moesta (Chirurgie), Mohammed Shadi Al Ajieh (Gynäkologie) und Dr. Eva Renckly-Senel (Pädiatrie).