Das KRH Klinikum Region Hannover ist auf einem guten Kurs – das zeigt das Jahresergebnis 2015, das die Geschäftsführung am 22. Juni dem Aufsichtsrat präsentiert hat. Das Defizit konnte im Vergleich zu 2014 fast halbiert werden: von 16,7 Mio. Euro in 2014 ist es in 2015 auf 9 Mio. Euro geschrumpft und ist damit erheblich geringer ausgefallen als im Wirtschaftsplan angestrebt. Auch die Liquidität hat sich deutlich verbessert. „Es sind vor allem unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in allen Bereichen des Klinikums, die mit ihrem Engagement und ihrer Veränderungsbereitschaft wesentlich zu diesen Erfolgen beigetragen haben“, erklärt die Geschäftsführung, „dafür gehört ihnen unserer besonderer Dank.“
„2014 war das Jahr der Grundsatzentscheidungen, 2015 das Jahr der Umsetzungen“, fasst Barbara Schulte, KRH-Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur, zusammen. In 2014 habe man die „Medizinstrategie 2020“ auf den Weg gebracht und die Stellschrauben bei der Konsolidierung nachjustiert. Sie sei dankbar dafür, dass die Region Hannover als Eigentümer des KRH den Mut hatte, auch schwierige Entscheidungen, wie die Schließung der Geburtsmedizin am Klinikum Nordstadt oder die Aufgabe der stationären Versorgung am KRH-Standort Springe, zu treffen und mitzutragen. Die Ergebnisverbesserung sei vor allem gelungen, indem man wirtschaftlich eng gesteuert habe. „Konzentration, Konsolidierung, Abbau – davon war das vergangene Geschäftsjahr geprägt“, schildert die Geschäftsführerin. „Wir haben sprichwörtlich jeden Euro umgedreht und jede Investition genau hinterfragt“.
„Wir dürfen in unseren Bemühungen jetzt nicht nachlassen, wenn wir in 2017 ein ausgeglichenes Ergebnis erreichen wollen“, stellt Dr. Matthias Bracht, KRH-Geschäftsführer Medizin, klar. „2016 wird aber auch ein Jahr des qualifizierten Wachstums werden.“ Im vergangenen Jahr habe man die Grundlage geschaffen, um jetzt den reinen Sparkurs verlassen zu können und sich dem Aufbau zukunftsträchtiger medizinischer Schwerpunkte, wie der Geriatrie oder der Lungenheilkunde, zu widmen. In 2015 zeigte sich bereits ein Anstieg des Schweregrades der behandelten Patienten. Das spiegelt sich auch im sogenannten Case-Mix-Index wider, der die durchschnittliche Schwere der Behandlungsfälle beschreibt. Dieser Index stieg von 0,975 in 2014 auf 1,006 in 2015.
Auch beim Personal gab es leichte Veränderungen: So hat sich die Zahl der Vollkräfte von 4.669 in 2014 in 2015 auf 4.534 reduziert. Dabei ist der Stellenabbau schwerpunktmäßig in den medizinfernen Bereichen erfolgt. „Die Strukturen wurden angepasst, um effizienter arbeiten zu können“, sagt Michael Born, KRH-Geschäftsführer Personal. „Wir wollen unsere Beschäftigten nicht über alle Maßen fordern, sondern vor allem fördern. Gerade in unseren medizinischen Wachstumsbereichen schaffen wir schon heute zusätzliche Stellen bei Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften.“
Auch Regionspräsident Hauke Jagau stellt fest: "Die KRH GmbH hat 2015 wichtige Schritte unternommen, um das Klinikum für die Zukunft zu sichern. Medizin verändert sich fortlaufend. Darauf stellt sich die KRH ein, um für die Bevölkerung eine Versorgungsqualität auf hohem Niveau sicherzustellen. Ein weiteres Ziel sollte auf Dauer der kostendeckende Betrieb sein. Der erste Schritt Richtung Turnaround ist vollbracht. Der Geschäftsführung und den Beschäftigten wünsche ich viel Kraft, um diesen herausfordernden Weg in eine erfolgreiche Zukunft weiter zu gehen."