Ein NDR-Team hat im KRH Klinikum Siloah-Oststadt-Heidehaus einen Beitrag über den Einsatz eines sogenannten „Refluxschrittmachers“ gedreht. Das innovative Verfahren, das im Siloah seit dem vergangenen Herbst erstmals in Norddeutschland angeboten wird, hilft Patienten mit Refluxbeschwerden, die unter hartnäckigem Sodbrennen leiden und auf konventionelle Therapien nicht ansprechen. Ein Team von Gastroenterologen (Chefarzt Prof. Ahmed Madisch) und Viszeralchirurgen (Chefarzt Prof. Thomas Moesta) arbeitet bei dem Verfahren eng zusammen. Der Beitrag wird voraussichtlich am Montag, 20. Juni, um 21:45 in der Sendung „NDR aktuell“ ausgestrahlt. Eine Verschiebung ist möglich, wenn tagesaktuelle Themen eine Änderung des Sendeplans erfordern.
Die NDR-Mitarbeiterin Antje Schmidt interviewte Prof. Madisch und Prof. Moesta sowie eine Patientin, die mit einem Refluxschrittmacher erfolgreich behandelt wurde. Das NDR-Team war auch bei einer Live-OP dabei. Der Eingriff funktioniert so: Nach einer endoskopischen Untersuchung werden in den Magenpförtner, der den Verschluss zwischen Speiseröhre und Magen bildet, Elektroden eingesetzt und über zwei Kabel mit dem unter der Haut platzierten Schrittmacher verbunden. Dieser kann auch nach der Operation jederzeit individuell programmiert werden.
Bis zu 20 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Refluxbeschwerden, deren hauptsächliches Symptom Sodbrennen ist. Bei rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland treten die Beschwerden so häufig auf, dass das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigt ist oder dass mit einer Organkomplikation zu rechnen ist. Diese sogenannte Refluxerkrankung wird in der Regel mit einer PPI-Therapie (Protonenpumpenhemmer, häufig mit dem Wirkstoff Pantopraxol) behandelt. Schätzungsweise 20 bis 30 Prozent der Patienten mit Refluxkrankheit sprechen allerdings nicht auf diese Standardtherapie an.