
Kerstin Eickmeyer, Anja Lanzendorf, Dr. Björn Meyer und Prof. Jochen Wedemeyer mit einer Patientin auf der Geriatriestation.
Das KRH Klinikum Robert Koch Gehrden hat seine im Sommer 2016 eröffnete Geriatrie-Station für Altersmedizin von bislang zehn auf 20 Betten erweitert. „Wir freuen uns sehr, dass es in enger Kooperation der verschiedenen Berufsgruppen gelungen ist, die geriatrische Versorgung für Patienten vom 60 Lebensjahr an auf hohem Qualitätsniveau auszubauen“, sagte der Kaufmännische Direktor, Manfred Glasmeyer. Bei der Geriatrie stehe neben der rein auf die körperlichen Beschwerden ausgerichteten Therapie die Erhaltung oder Wiedererlangung von Selbstständigkeit und Lebensqualität und damit auch die Vermeidung oder Minderung von Pflegebedürftigkeit im Mittelpunkt, betonte Prof. Jochen Wedemeyer, Chefarzt der Inneren Medizin in Gehrden.
Ein speziell ausgebildetes Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physiotherapeuten Ergotherapeten, Logopäden, Neuropsychologen und Mitarbeitern des Sozialdienstes arbeiten unter Leitung von Oberarzt Dr. Björn Meyer in der Geriatrie zusammen. Geriatrische Patienten werden vom ersten Tag an aktiviert und „aus dem Bett geholt“, um Alltagsfähigkeiten wie Waschen, Anziehen, Sitzen, Gehen und Toilettengang zur erhalten oder wiederherzustellen, erläuterte Meyer. Zusätzlich werden die Patienten mit geeigneten Hilfsmitteln versorgt und bei Bedarf ein Pflegedienst eingeschaltet. Ziel ist es, dass die Patienten im Anschluss oder nach einer Reha wieder nach Hause und in ihr gewohntes Leben zurückkehren können. Die Verweildauer in der Geriatrie ist mit zwei bis drei Wochen deutlich länger als auf einer „normalen“ Station und wird von den Krankenkassen gesondert vergütet.
Den Förderverein des Robert Koch Klinikums hat für die Geriatrie-Station ein Trainingsgerät „NuStep“ angeschafft, eine Kombination aus Sitzfahrrad, Stepper und Crosstrainer. Die Vielseitigkeit des Gerätes ermöglicht es auch noch sehr schwachen Patienten, darauf zu trainieren und hat zudem auch eine wichtige psychologische Wirkung: „Wenn Patienten das erste Mal strahlend und mit entschlossenem Gesichtsausdruck auf dem NuStep ihre Runden drehen, dann wissen wir, wofür wir arbeiten!“, sind sich Oberarzt Dr. Meyer, Stationsleitung Anja Lanzendorf und die leitende Physiotherapeutin Kerstin Eickmeyer einig.
Mit dem Aufbau dezentraler akutgeriatrischer Versorgungsangebote für alte und besonders kranke Menschen in mehreren KRH-Krankenhäusern wird ein wichtiger Baustein der KRH Medizinstrategie 2020 umgesetzt. Als Ergänzung der geriatrischen KRH Fachklinik in Langenhagen wurden bereits 2015 akutgeriatrische Versorgungsangebote innerhalb der internistischen Fachabteilungen an den Standorten KRH Klinikum Neustadt am Rübenberge und KRH Klinikum Siloah geschaffen. Weitere geriatrische Schwerpunkten entstanden 2016 an den KRH-Standorten Gehrden und Laatzen. Mit dem Konzept wird die wohnortnahe geriatrische Versorgung in der Stadt und der Region Hannover weiter verbessert.